Achim Schächtle

Stätische Haushalte, Unternehmen, Innerstädtischer Verkehr, Bodenseestadium

Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.
Arthur Schopenhauer 

So würde ich gerne meine Arbeit im Gemeinderat überschreiben.
Wir sollten aufhören, uns Dinge zu wünschen, die nicht erreichbar sind und uns den Dingen widmen, die wir erreichen können. Um Dinge zu erreichen benötigt man das Wissen, was man will, das Wissen, wie man es erreichen kann und das Wissen, wie es zu finanzieren ist. 
Diese Grundsätze werden also oft von der Verwaltung und auch von ideologischen Träumern im Gemeinderat missachtet.
Grundlage unseres Handels muss weiter sein, dass wir uns klar sind, dass wir für die Bürger und nicht für unsere eigenen Ideologien in den Gemeinderat gewählt wurden. Wir müssen tun, was für die Bürger das Richtige ist und wir müssen die Mehrheit der Bürger auf diesem Weg mitnehmen. Wir müssen erkennen was die laute Minderheit ist und was die wahre Mehrheit. Wenn wir das nicht schaffen, dann werden wir langfristig mit allen Projekten scheitern und die politischen Ränder stärken, so dass die Gesellschaft als Ganzes auseinander fällt. Wir können nicht wegen der Fahrradaktivisten, die eine gute Lobbyarbeit machen vergessen, dass wir eine große Zahl von Senioren in der Stadt haben, die auf ihre PKW angewiesen sind oder glauben, darauf angewiesen zu sein. Wir können nicht wegen lauter Anwohnerproteste auf Wohnungsbauprojekte verzichten. Wir können ebenso wenig auf den Bau von Seniorenheimen, Kindergärten und Schulen verzichten, die für sehr viele Menschen lebensnotwendig sind, weil es uns schwerfällt, die lauten Proteste auszuhalten. Wir sind gewählt eine Haltung zu haben und nicht auf den nächsten Wahltag zu schielen. Wir sind nicht nur dazu da, die etablierten großen und teuren Projekte am Leben zu halten,  die mit öffentlichem Geld subventioniert werden. Nein, nicht nur diese machen eine Stadt lebendig und lebenswert, sondern und gerade die immer neuen Projekte, die aus der Bürgerschaft entstehen und die, die Lücken schließen und Bedürfnisse erfüllen, die neu entstehen oder die von der jungen Generation artikuliert werden,  sind besonders wertvoll. 
Unser Ehrenamt in den Hilfsorganisationen aber auch in den Vereinen ist gar nicht hoch genug einzuschätzen. Was dort geleistet wird, können wir mit Geld nicht bezahlen. Es ist Engagement. Es ist Empathie, und es ist enorm viel Geld wert. Wir müssen dieses Ehrenamt unterstützen, mindestens mit einer Ehrenamtskarte vom Bund und Land, aber auch mit Unterstützung aller städtischen Stellen. 
Wir müssen die Hürden bei Genehmigungen senken, die oftmals nur aus Angst der Verwaltung vor Verantwortung aufgebaut werden. Wir benötigen einen Lotsen, der die Verantwortlichen der  Vereine  und Vereinsverantwortlichen durch den Dschungel der Genehmigungen leitet und unterstützt und wir brauchen eine Genehmigungskultur und keine Bedenkenkultur. 
Wir brauchen Hilfe bei der Durchführung von Veranstaltungen, seien es Fasnachtsumzüge oder Sportevents. wie zum Beispiel der Altstadtlauf, der nicht mehr durchgeführt wird, weil die Hürden zu hoch sind. Wir müssen erkennen, was die Vereine für uns leisten, bei der Heranführung zum Sport der Kinderbetreuung bei der Inklusion aber auch beim Wecken von Ehrgeiz durch hochklassige Mannschaften mit Spielern, zu denen die Kinder aufschauen. 
In meiner Jugend hatten wir das Gefühl, dass um elf die Randsteine hochgeklappt werden. Das ist jetzt nicht mehr so und das soll auch nie wieder so werden. Konstanz ist lebenswert und Leben bringt auch mal Lärm. Aber ich ziehe den Lärm von Feiernden, auch wenn ich nicht eingeladen bin, der Grabes Ruhe vor. 
Zuletzt bleibt mir zu sagen, dass all dies ohne Geld nicht geht. Deshalb müssen wir die Gewerbetreibenden in Konstanz unterstützen und willkommen heißen, da es ohne deren Steuerzahlungen nicht geht. Wir können versuchen, diese zu melken und auszupressen bis nichts mehr kommt, Wir werden dann aber sehen, dass es für diese, genau für die Erfolgreichen unter den Betrieben auch immer Standortalternativen gibt. Wir müssen den Machern unter uns, in den Vereinen, bei Festivals, in der Wirtschaft wie auch im Sport, nach unseren Möglichkeiten geben, was diese benötigen, um ihre, auch selbst gewählten Aufgaben zu unser aller Wohl erfüllen zu können .